Konzept der KiTa Gänseblümchen
Unser Bild vom Kind
„Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung.“
Jean Piaget
Wir betrachten das Kind als kompetentes und soziales Wesen, welches mit seinen Bezugspersonen und anderen Kindern kooperieren will. Mit seinen Bedürfnissen, Interessen, Fähigkeiten und Rechten ist es „Akteur seiner Entwicklung“ und konstruiert sich so sein Bild von der Welt. Es hat eine eigene Weltsicht und formt individuell seine Persönlichkeit und Individualität aus.
Es geht uns darum, die kognitiven, sozialen und emotionalen Möglichkeiten unserer Kinder so zu fördern, dass sie sich als Persönlichkeit entfalten, ihre Fähigkeiten kreativ einsetzen und sich zunehmend selbst organisieren und sich in ihrem engeren und weiteren sozialen Umfeld orientieren können.
Sichere Beziehungen und Bindungen ermöglichen dem Kind seinem natürlichen Neugierverhalten, die Welt zu erkunden und eigenständig Lernprozesse in Gang zu setzen, nachzukommen. Kinder „begreifen“ forschend die Welt, stellen Fragen und erwarten Antworten, um wiederum neu die Dinge zu erforschen. Entsprechend ihrer Entwicklung und erworbener Kenntnisse und Einsichten erweitern sie ihren Aktionsradius und gestalten und entwickeln so ihr eigenes Bildungsprogramm. Kinder entscheiden also selber, was sie wann und wie lernen, denn ein Kind lernt das am besten, was es gerade lernen möchte. Wir folgen hier einem afrikanischen Sprichwort, das da sagt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“.
Das Kind steht für uns auf Grundlage dieser Gedanken immer im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns. Wir sehen es in seiner Einzigartigkeit, seinen gesamten Gefühlen und Bedürfnissen, seinen Träumen, seiner Fantasie, seiner Neugier, seiner Lebendigkeit und allem anderen, was seine Individualität ausmacht. Wir erkennen die Autonomiebestrebungen des Kindes an und verstehen uns als einfühlende und helfend anregende Begleiter auf ihrem Weg der Welt- und Selbstentdeckung.
Erkennbar wird unsere Grundhaltung in der täglichen Arbeit an der Respektierung und der Akzeptanz der Rechte des Kindes auf:
- Liebe, Zuwendung, Lob und Anerkennung
- Ehrlichkeit und Vertrauen
- das Äußern von Gefühlen und Bedürfnissen
- Förderung ohne Überforderung, um seine Fantasie und Kreativität ausleben zu können
- Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
- so viel Freiraum wie möglich und so viel Grenzen wie nötig sowie
- das Erleben des Tages, ohne ständig verplant zu werden
Unser offener Ansatz
Wir verstehen uns als eine pädagogische Einrichtung, die einen Erfahrungsraum des sozialen Lebens darstellt und die Lebensräume der Kinder sowie neue Erfahrungsbereiche einbeziehen muss.
Das Kind steht im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns und uns ist bewusst, dass es ein Anrecht auf Selbstbestimmung hat. Unser Bild vom Kind setzt voraus, dass jedes Kind in seiner Entwicklungsstufe ernst genommen wird, dass seine Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen akzeptiert werden.
Es ist unsere Aufgabe, eine Umgebung zu schaffen, die Anregungen und Herausforderungen und Kindern ein Motiv bietet, sich weiter zu entwickeln, lernen zu wollen und neue Erfahrungen zuzulassen.
Das Kind muss nicht alles tun was es will. Wir lehren es, dass es will, was es tut.
Die Umgestaltung unserer Räume zu Funktionsräumen, die allen Kindern gleichermaßen offen stehen, sowie eine Küche, eine große Turnhalle und ein großzügiger Außenbereich trägt diesen Grundgedanken äußerlich Rechnung. So befindet sich in unterschiedlichen Räumen z.b. die Künstlerwerkstatt, die Werkstatt, die Wortwerkstatt, der Puppen- und Rollenspielraum, der Bauraum, das Traumland und die Bewegungshalle.
Unser Integrationsgedanke
Wir sind nicht nur ein offener sondern auch integrativer Kindergarten, daher wollen wir kurz auf den Begriff der Integration eingehen.
Bei der Verwendung des Begriffs „Integration“ geht es nicht um die Eingliederung Behinderter in die Gesellschaft, da ein Mensch mit Behinderung wie jeder andere Mensch auch ein Teil der Gesellschaft ist. Es geht viel mehr um die Integration in normale Lebenszusammenhänge, wie sie jedem Menschen offen stehen (sollten).
– Integration bedeutet Ausgrenzungen verhindern –
Es reicht jedoch nicht aus, Kinder mit und ohne Behinderung räumlich zusammenzubringen und das dann Integration zu nennen. Die Integrationspädagogik bedarf der Erfahrungen und Kenntnisse der Sonderpädagogik und der Regelpädagogik und ist somit aus sich selbst heraus integrativ.
Was bedeutet integrative Pädagogik?
Integration ist eine Pädagogik
- in der alle Kinder
- in Kooperation miteinander
- auf jedem Entwicklungsniveau
- nach Maßgabe ihrer momentanen
- Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungskompetenz
- an und mit einem gemeinsamen Gegenstand
- spielen, lernen und arbeiten.
G. Feuser
Die integrative Pädagogik ist eine allgemeine kindzentrierte Pädagogik, die auf Grundlagen der menschlichen Entwicklung beruht. Sie setzt sich handelnd mit dem Kind auf der Ebene seines aktuellen Entwicklungsstandes auseinander und orientiert sich dann an dem nächsten Entwicklungsschritt, den das Kind vollzieht.
Das Kind wird dort abgeholt wo es ist und seine weiteren Entwicklungsschritte werden gefördert, unterstützt und begleitet. Hierbei wird das Kind ganzheitlich gesehen, d.h. mit seinen individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen, sowie seine Eingebundenheit in andere soziale Systeme, hier besonders die Ursprungsfamilie.
Unsere christliche Grundhaltung
Eine wichtige Basis der Arbeit im Kindergarten Gänseblümchen ist die humanistisch christliche Grundeinstellung. Diese wird in der täglichen Arbeit den Kindern nahe gebracht und vermittelt.
Dazu gehört:
- alle Menschen so zu behandeln, wie wir behandelt werden möchten (Nächstenliebe)
- alle Menschen (Kinder und Erwachsene) ohne Vorurteile anzunehmen
- Hilfe geben und annehmen können
- Verständnis für Andere aufzubringen sowie
- eine Zusammenarbeit mit der Kirche
Unser Teamgedanke
Zur offenen Arbeit gehört für uns ein offener Umgang der Teammitglieder untereinander. Durch den wichtigen täglich stattfindenden Austausch und die gemeinsame Arbeit wird ein reicher Erfahrungsschatz gewonnen, Kompetenzen erweitert und damit eine hohe Qualität der Arbeit erreicht.
Das Team arbeitet, basierend auf humanistischen Grundgedanken, demokratisch und gleichberechtigt. Jedes Teammitglied gestaltet seinen Bereich, ist kreativ und innovativ und übernimmt dafür die Verantwortung.
Die persönlichen Qualifikationen und Schwerpunkte finden im Bereich der Aktivitäten ihren Raum und führen zu vielfältigen Anregungen und Angeboten bei den Kindern.
Zur Erhaltung unserer hohen Qualität in der pädagogischen Arbeit finden regelmäßige Teamsupervisionen statt.
Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Teammitglieder sowie die Fachberatung sorgen dafür, dass das pädagogisch professionelle Handeln sich an den Erfordernissen einer aktuellen Erziehungs- und Bildungsarbeit orientiert.
Die Kindergartenleitung versteht sich als Teammitglied ist den anderen Teammitgliedern gegenüber aber weisungsberechtigt.
Unsere Standards
Der Bildungsbegriff bedeutet für uns, das Kind als Konstrukteur seiner Entwicklung und den Erzieher als Ko – konstrukteur zu definieren. Unser pädagogisches Handeln ist am Orientierungsplan des niedersächsischen Kultusministeriums ausgerichtet.
In unserem Kindergarten geschieht die Sicherung der Standards auf verschiedenen Ebenen.
Diese sind:
- Teamsitzungen zum fachlichen und organisatorischen Austausch und Planungen
- Fort- und Weiterbildung zur fachlichen Weiterentwicklung eines jeden Einzelnen
- Regelmäßige Vorstandssitzungen zur Sicherung der fachlichen und sächlichen Voraussetzungen
- Regelmäßige Treffen Leitung/Elternvertreter
- Fallbesprechung zur Optimierung pädagogisch gezielten Handelns
- Fachberatung zur Information und Weiterentwicklung pädagogischer Ansätze
- Supervision zur Sicherung professionellen Handelns
- Fortschreibung der Konzeption
- Evaluation zur (Kunden-) Zufriedenheit und Konzeptumsetzung
- Forderung u. Ausbildung des berufl. Nachwuchs
- Westersteder Beobachtungsbogen
Das Anforderungsprofil für eine Gruppenleitung setzt eine abgeschlossene Ausbildung zur Erzieherin voraus und ggf. Zusatzqualifikationen.
Auf dieser Basis wird die Leitung der Integrationsgruppe von einer heilpädagogischen Fachkraft übernommen.
Unsere Elternarbeit
Im Sinne unserer Offenheit ist uns eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig, da wir eine Familien ergänzende und -unterstützende Einrichtung sind.
Wir bieten folgende Möglichkeiten der Zusammenarbeit an:
- Elternabende zur Information der anstehenden Programme, Aktivitäten und gemeinsamen Planung
- gemeinsame Aktivitäten mit den Eltern
- Hospitationen nach Absprache
- Elterngespräche zum Entwicklungsstand und allgemeinen Verhalten der Kinder auf Wunsch der Eltern oder der Erzieher
- Großelterntage
- „Tür und Angel“ Gespräche
- vierteljähriges Treffen der Elternvertreter zur allgemeinen Entwicklung und zum aktuellen Stand des Kindergartens
Unsere Kooperationen
Durch die räumliche Nähe unseres Kindergartens zur Grundschule und unsere Öffnung zu künftigen Lebensräumen der Kinder bietet die gute Möglichkeit der Zusammenarbeit beider Einrichtungen.
Unsere Zusammenarbeit bezieht sich bisher auf:
- die Gestaltung gemeinsamer Sportstunden
- Vorlesestunden der Schulkinder für die Kindergartenkinder
- die 6er-Bande (Vorschulkinder) die wöchentlich, beginnend im jeweiligen Frühjahr, einen Klassenraum für Aktivitäten nutzt
- die gemeinsame Durchführung der Lernausgangslage
- die Übernahme von Patenschaften der Schulkinder für Schulanfänger
- die gemeinsame Nutzung der Therapieräume im Kindergarten und
- gemeinsame Projekte
- gemeinsame Besprechung der Klassenzusammensetzung
- gemeinsame Besprechung der WST- Beobachtungsbögen
Unsere Öffentlichkeitsarbeit
Damit unsere pädagogische Arbeit und Zielsetzung für andere transparent und bekannt wird, ist für uns die Öffentlichkeitsarbeit von großer Bedeutung. Darüber hinaus wollen wir Eltern ansprechen und neugierig auf uns machen, wenn wir unsere Arbeit und Ziele veröffentlichen.
Zu unseren öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten gehören:
- die schriftliche pädagogische Konzeption und Zielsetzung
- die Teilnahme und Gestaltung von Projekten außerhalb des Hauses,( z.B. Besuch des Wochenmarktes in Westerstede)
- die Unterstützung von Aktivitäten des Dorfes/der Stadt (z.b. Warkelmarkt…)
- die Gestaltung von und Teilnahme an Gottesdiensten
- regelmäßige Artikel in der Westerloyer „Dorfzeitung“
- der Internetauftritt sowie
- Presseartikel zu besonderen Aktionen